Großglockner 3798m

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Höchster Berg Österreichs

Der Großglockner ist mit 3798m der höchste Berg Österreichs.
Die Glocknergruppe ist im zentralen Teil der Hohen Tauern und liegt in der Kernzone des Nationalpark Hohe Tauern.
Als höchster Punkt im östlichen Alpenhauptkamm ist er zugleich Grenzberg zwischen den Bundesländern Tirol und Kärnten.
Die Aussicht vom Gipfel des Großglockner sucht ihresgleichen und gilt mit 220 km – fast 240km unter Berücksichtgung der terrestrischen Refraktion – als weiteste in den Ostalpen.
Er hat somit nach dem Mont Blanc die zweitgrößte Dominanz aller Berge der Alpen. Auch die Schartenhöhe ist mit 2242m die zweithöchste nach dem höchsten Berg der Alpen, dem Mont Blanc 4810m.
Das pyramidenförmige Erscheinungsbild verleiht ihm einen eigenen Charakter. Mit dem südöstlich vorgelagerten Kleinglockner bildet er eine markanten Doppelgipfel.
Hochalpin und stark vergletschert ist er eine beeindruckende Berggestalt, die ihren Reiz auf viele Bergsteiger ausübt.
Das Gestein aus dem das gesamte Massiv besteht ist magmatischen Ursprungs und Sedimenten, die unter hohen Druck zu dem heutigen kristallinen Schiefer umgewandelt wurden.
Durch die tektonische Hebung wurde es aus einer Tiefe von mehr als 10km emporgehoben. In Verbindung mit der Erosion und anhaltender Abtragung hat es den ostalpinen Deckenstapel durchbrochen und ist in seiner heutigen Form zu bewundern.

Erstbesteigung:

Am 28.07.1800 erfolgte die Erstbesteigung im Rahmen einer großen Expedition mit insgesamt 62 Teilnehmern. Es gelang vier ausgewählten Führern sowie dem Pfarrer Mathias Hautzendorfer den höchsten Punkt auf 3798m zu erklimmen. Die Besteigung galt erst als erfolgreich, wenn „Einer von den Herren“ am Gipfel stand. So versicherten die Führer zunächst den Anstieg von Klein- zu Großglockner und mussten anschließend Hautzendorfer überreden mit ihnen zum höchsten Punkt zu klettern.  Zwei der Führer, ortskundige Bauern aus Heiligenblut, welche als „Glokner“ benannt wurden sind vermutlich die beiden Brüder Sepp und Martin Klotz, was sich wohl nicht eindeutig belegen lässt.
Bereits im Jahr 1796 beschloss Bischof Salm eine Expedition, welche 1799 die Vermessung und Erstbesteigung zum Ziel hatte. Die beiden „Glokner“ wurden bereits für diese erste Expedition verpflichtet. Im unteren Bereich des Leiterkees, welches damals weit hinunter reichte, wurde eine erste Schutzhütte errichtet, die allen 30 Expeditionsteilnehmern Schutz bot.
Bei ihrer Erkundung stiegen die Glokner über das Leiterkees, die Hohenwartscharte und das Glocknerleitl bis unter den Gipfel des Kleinglockners. Vermutet wird, dass sie wohl bereits an diesem 23.Juli 1799 den Gipfel des Kleinglockners erreichten, dies aber verschwiegen, da keiner der „Herren“ dabei war.
Das erste Gipfelkreuz wurde bereits am 29.07.1800 errichtet. Das heutige 3m große und 300kg schwere eiserne Gipfelkreuz wurde am 02.10.1880 von Kalser Bergführern hinaufgetragen und aufgestellt.

Normalweg:

Der heutige Normalweg beginnt am Lucknerhaus. Der Ausgangspunkt ist mit dem Kfz über Kals am Großglockner erreichbar.
Vom Parkplatz aus wandert man taleinwärts zum bereits sichtbaren Großglockner. Der Blick zum höchsten Punkt sowie die Silhouette des Stüdlgrat sind lange Zeit der Blickfang beim Anstieg.
Über einen Fahrweg oder den parallel verlaufenden Steig am Bach gelangt man zur Materialseilbahn der Adlersruh. Ab hier geht es in wenigen Kurven hinauf zur Lucknerhütte, die bewirtschaftet ist und beim An- und Abstieg gern als Einkehrpunkt genutzt wird. Der gut gehbare Wandersteig zieht ab hier konstant bergauf zur Stüdlhütte. Die Stüdlhütte liegt auf 2802m in der Fanatscharte und ist auch Ausgangspunkt für den Stüdlgrat. Ab der Hütte quert man ansteigend hinüber zum Ködnitzkees. Am Gletscher angelangt kommen Steigeisen und Seil zum Einsatz und man steigt anfangs links, dann an die rechte Seite wechselnd hinauf bis zum Beginn der Stahlseile, die den Anstieg über den Mürztaler Steig einleiten. In schöner, meist leichter Kletterei gelangt man so zur Adlersruh/Erzherzog-Johann-Hütte auf 3454m. Hier beginnt der letzte Abschnitt zum höchsten Punkt. Anfangs dem flachen Rücken folgend gelangt man zum steilen Aufschwung am Glocknerleitl. Der Anstieg erfolgt meist rechterhand in den Felsen, da der direkte Weg nur noch bei guter Schneeauflage möglich ist. Am Grat angekommen geht es in technisch leichter, aber stellenweise sehr ausgesetzter Kletterei zum Kleinglockner. Mit dem kurzen Abstieg in die Glocknerscharte kann man den letzten felsigen Aufschwung zum kreuzgeschmückten Gipfel erreichen, ehe man auf 3798m ankommt.
Der kurze, schmale Übergang in der Scharte gibt den Tiefblick in die einstige Parade-Eistour frei, die Pallavicinirinne.
Dieser knapp 55° steile und 600m lange Eisschlauch wurde 1876 von Markgraf Alfred von Pallavicini mit drei Führern erstbegangen. Bedingt durch die damalige Ausrüstung mussten die Bergführer knapp 2500 Stufen aus dem Eis schlagen, um den Anstieg zu bewältigen. Mittlerweile hat dieser Anstieg nur noch selten brauchbare Verhältnisse, da das Eis auch hier bereits stark abgeschmolzen ist.

Für Ungeübte sollte der Großglockner Normalweg mit Bergführer begangen werden.
So kann man sich auf das Bergsteigen konzentrieren sowie die faszinierende Landschaft und die herrlichen Ausblicke wahrnehmen.

Stüdlgrat:

Der südseitige Gratanstieg auf den Großglockner ist der Stüdlgrat. Dieser beliebte und eindrucksvolle Anstieg stellt deutlich höhere Anforderungen an seine Begeher als der Normalweg.
Bereits am Weg zur Stüdlhütte hat man den Gratverlauf und den nach oben ziehenden Felsaufschwung vor Augen. Der Stüdlgrat beginnt in der Luisenscharte und mündet am Gipfel.
Dazwischen liegt tolle Kletterei in festem Fels, wechselndes Gelände, das oft mit Schnee und Eis durchsetzt sein kann und manch beeindruckender Tiefblick auf die umliegenden Gletscherflächen.
Der Stüdlgrat zählt sicher zu den schönsten Gratanstiegen und ist eine unvergessliche Tour. Früh morgens geht es von der Stüdlhütte über das Teischnitzkees zum Einstieg bei der Luisenscharte. Bis zum Frühstücksplatz ist die Kletterei moderat. Ab hier steilt der Fels auf und die technischen Schwierigkeiten werden anhaltender. Einzelne Stellen sind zwar versichert, aber der Rest ist in freier Kletterei zu bewältigen.
Wenn man das Gelände nicht wirklich beherrscht ist es ratsam sich beim Anstieg Großglockner über den Stüdlgrat  einen Bergführer zu nehmen.

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